Nachdem wir im März den Notarvertrag unterschrieben haben ging es direkt im Anschluss in das Gespräch mit dem Architekten. Natürlich waren wir schon gut darauf vorbereitet, hatten unseren eigenen Grundriss dabei und dadurch die Anpassung des „Standard“-Hauses auf unsere Bedürfnisse und Wünsche.
Die Spannung war groß, und die Erwartungen an das Gespräch waren nicht kleiner.
Ist unser Grundriss so überhaupt umsetzbar? Sind die Fenster und dadurch der Lichteinfall ausreichend?
Wie sieht das aus mit der Ausrichtung des Gebäudes, und vor allem, was hat er vielleicht noch für Ideen und Verbesserungsvorschläge an die wir „als Laien“ bisher noch überhaupt nicht gedacht haben?
Wir nahmen Platz mit unserem Laptop, Grundriss virtuell und ausgedruckt, sowie unserem langen Fragebogen und sahen unseren Architekten mit einem Bleistift und Lineal vor uns sitzen. Aha…ok…Staunen…
Dann wurde nach einer kurzen Vorstellungsrunde der von uns vorbereitete Grundriss dankend entgegengenommen, die Lage auf dem Grundstück wurde mit guten Argumenten, gegen unsere erste Idee anders eingezeichnet, das war`s und nach ca 1h war dann auch schon alles vorbei.
Offene Fragen, sollten wir dann per Email oder später mit einem Sachbearbeiter des Architekturbüros klären. Auf dem Weg nach Hause guckten wir uns beide erstaunt und es etwas ernüchternd an… Hmm, da hatten wir mehr erwartet.
Trotz alledem haben wir zuhause mit der schon lange dafür zurückgehaltenen Flasche Champagner angestoßen.
Positiv überrascht waren wir dann ca. 1 Woche später, als wir vom Architekturbüro die erste Ausführung unseres Hauses bekamen. Sogar eine 3D Animation war dabei und ermöglichte einen virtuellen Rundgang durch unser Haus. Das war schon cool.
Um nun die finale Version fertigzustellen, benötigten wir jedoch immer noch Informationen, denn ob nun doppelflügelige oder einflügeliges Fenster, große Terrassentür, oder Festelement gilt es noch abzustimmen. Was kostet denn eine Aufwertung von einem einfachen zum doppelflügeligen Fenster, oder die Verbreiterung der Terrassentür auf über zwei Meter Breite?
Keine Ahnung, warum man da für uns keine Preise nennen kann, ist aber so. Die Aussagen waren die, dass wir unser Traumhaus zusammenstellen sollen und danach geht es durch den „Kalkulator“. Diese totale Intransparenz müssen wir leider bei Rostow Bau GmbH von Anfang an feststellen. Gerne würden wir unser Traumhaus unserem Budget anpassen, aber so ist das extrem schwierig.
Im Internet suchten wir daher nach Preisen, und addierten ca. 30% Marge dazu, um dann in etwa auf die zu erwarteten Mehrkosten zu kommen. Nach einigem hin und her und Wartezeiten (Beantwortungszeiten) hatten wir Ende April unser Traumhaus erstellt und es konnte durch den berüchtigten„Kalkulator“ geschickt werden.
Es folgte der erste Nachvertrag zum Notarvertrag. Darin enthalten sind alle Mehrpreise zum Standardangebot. In unserem Fall ein zusätzliches Zimmer, mehr Fenster und Terrassentüren und die Verklinkerung des Gebäudes auf 2/3 der Wand. Die Trockenbauwände zur Abtrennung einer Ankleide im Schlafbereich oder der Dusche im Bad, haben wir aus der Kalkulation wieder rausgenommen und werden wir mit den Handwerksfirmen direkt besprechen. Die Aufpreise dafür sind jenseits eines angemessenen Rahmens. Das hat unser Ansprechpartner Herr T. sogar eingestanden und so empfohlen. Grundsätzlich ist es bei Rostow Bau möglich diverse Gewerke aus der Leistung hinaus zu nehmen und in Eigenleistung zu erbringen. Allerdings sind die Gutschriften die man für die Leistung erhält nicht in dem Wert, die der Leistung entspricht.
Wir haben also den ersten Nachvertrag zum Notarvertrag noch etwas angepasst und konnten ihn dann unterschreiben.
Stopp! Nicht ganz, denn was in dem Gespräch nicht thematisiert wurde, mussten wir zuhause beim Durchlesen des „Kleingedruckten“ feststellen. Mit Unterschrift des Vertrages, erklären wir uns bereit eine Besichtigung des Hauses für potenzielle Neukunden bis ein Jahr nach Fertigstellung durchführen zu lassen?! Und dazu ein Werbeschild der Baufirma auf unserer Einfahrt zu errichten - nicht mit uns. Das sind schließlich wichtige Marketinginstrumente, die man im normalen Vertrieb teuer bezahlen muss und wir sollen sie nun für die Baufirma kostenfrei ermöglichen?
Auf Nachfrage beim Bauträger, warum man solche essenziellen Dinge nicht persönlich bespricht, sondern einfach mal „unterjubelt“, kam wie schon des Öfteren großes Erstaunen, warum wir das nicht einfach unterschreiben. Es sei doch alles normal und wir hätten doch auch schon bei Hausbesichtigungen Eindrücke eines Rostow Bau Hauses erleben dürfen.
Dabei ging es uns nicht darum, dass wir gegen eine Besichtigung wären, allerdings sollte diese nicht nach Fertigstellung des Hauses und bis ein Jahr danach stattfinden, sondern so wie üblich, vor der Übergabe an den Bauherren, da dieser in den meisten Fällen die Maler- und Fußböden in Eigenleistung erbringt. Außerdem ist es bezeichnend, dass man dieses Thema nicht bei einem der vielen Gespräche anspricht, sondern man es erst nach Lesen des gesamten Textes erfährt.
Also immer schön alles durchlesen!! 😊
Wir haben den Vertrag also noch einmal leicht angepasst und geben natürlich auch gerne neuen Interessenten die Möglichkeit, ein Haus von Rostow Bau GmbH erleben zu können. Das Werbeschild ist jedoch auf der Strecke geblieben….wer weiss ob und wo es nochmal auftaucht.
Nun kann es also losgehen. Die Unterlagen zum Bauantrag. Pläne, Statik, Energieausweis usw. können erstellt werden…
Wir wären dann soweit…